LEO-Service-Day


 

Samstagabend, vierter Mai 2002. In der Mitte auf dem Boden meines Zimmers stehen kleine Türme. Türme aus Geld. Münzen und Scheine, die nach Wert sortiert in kleine Beutel verpackt werden. Ich schau’ in die Runde und sehe zufriedene Gesichter. Unser Präsident verkündet das Ergebnis der Auszählung: 983,83 €. Diese Summe hat der Leo-Club Buer in Westfalen bei seiner Activity am diesjährigen LSD eingenommen. Wer hätte das gedacht? Wir sicher nicht. Jedenfalls nicht am Vorabend des besagten Tages, als sich die Mitglieder unseres Clubs in einem Gelsenkirchener Blumengeschäft trafen, um tausend rote Rosen anzuschneiden, die am nächsten Tag in der Innenstadt von Gelsenkirchen-Buer verteilt werden sollten. Ich glaube, erst als wir die große Blumenschar in ihren Eimern stehen sahen, wurde uns so richtig bewusst, was wir uns da vorgenommen hatten. „Tausend Rosen? Die werden wir wohl doch nicht los!“, wagte ein Pessimist aus den eigenen Reihen schließlich das zu äußern, was wir wohl alle dachten an jenem Abend. Hatten wir uns verschätzt? Hatten wir im Eifer des Gefechts doch zu optimistisch kalkuliert? Die Buersche Bevölkerung belehrte uns jedoch eines Besseren. Ihre Spendenfreude und die Bereitschaft, anderen helfen zu wollen, waren überwältigend. Alle eintausend Rosen gingen weg. Dabei hatten wir für die Blumen keine festen Preise veranschlagt, sondern baten die Passanten um eine Spende für die Pichelmayr-Stiftung. Jeder sollte das geben, was ihm die Rose wert war.
Auch die Kuchen und Torten, die wir gebacken hatten, fanden schnell Abnehmer. Unsere Stände auf der Haupteinkaufsstraße und in der Markthalle von Gelsenkirchen-Buer waren den ganzen Tag über gut besucht. Besonders gefreut hat uns auch die Tatsache, dass viele Leute das Gespräch mit Club-Mitgliedern suchten, um sich näher über den Leo-Service-Day sowie die Ziele und sonstige Aktivitäten der Leo-Clubs zu informieren.
 

Beatrice Dafft

 

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